Montag, 14. Mai 2007

FC Seuzach-FFCS 2, 13.05.2007, 11.00h

Sportanlage: Rolli, Seuzach

Aufstellung
Tor: Michelle Kneubühl, Tamy De Pascalis (ab Mitte 1. Halbzeit)
Verteidigung: Corä Bur, Martina Bini, Yoli Vögtle, Doris Häusermann
Mittelfeld: Samira Moos, Tamy De Pascalis, Nicole Cavegn, Céline Bürgisser, Fiona Neri, Deno Grgic
Angriff: Anna Bivinelli, Viviane Haymoz, Sladi Trajkovic

Tore: 29. Minute: 0-1, Céline Bürgisser; 44. Minute: 1-1; 71. Minute: 1-2, Céline Bürgisser; 75. Minute: 2-2

Zuschauer: ca. 30

Bemerkungen: sehr heisser Tag, Platz in einwandfreiem Zustand


Ein Unentschieden, dass drei Punkte wert ist! Unter diesem Fazit kann man das Spiel gegen den FC Seuzach archivieren.

Das Spiel gegen den FC Fehraltorf vom Sonntag zuvor hatte in jeder Hinsicht spuren hinterlassen. Der Platzverweis von Alex Bini und die darausfolgende Spielsperre brachte unsere Aufstellung in der Abwehr durcheinander, so dass für das Spiel heutige die Verteidigung neu erfunden werden musste. Den Sorgen in der Abwehr gesellten sich noch etliche arbeits-, familien- und ferienbedingte Absenzen dazu, so dass wir uns gezwungen sahen, in letzter Minute Fiona Neri zu reaktivieren resp. ihren einen Monat zuvor bekanntgegebenen Rücktritt zu überdenken (was sie natürlich prompt tat). Doch damit nicht genug... Sladi und Yoli hatten Muskelprobleme im Oberschenkel, Nicole hatte bereits die ganze Woche Probleme mit ihrem Knie, Céline machte das Fussgelenk zu schaffen und zu guter letzt musste Michelle erstmals nach ihrem Bänderriss im Knie wieder ins Tor und das obwohl sie noch gar nicht fit dafür war.

Da Spiel war noch keine drei Minuten alt, da kam die nächste Hiobsbotschaft. Nach einem harmlosen Foul landete Tamy mit ihrem Fuss derart unglücklich auf dem Rasen, dass sie das Fussgelenk verdrehte und verletzt aus dem Spiel genommen werden musste. Nach einem katastrophalen Abwehrfehler (Yoli und Nicole waren sich nicht einig wer den Ball wegspielen sollte) ergatterte sich die gegnerische Stürmerin den Ball und war alleine vor Michelle, die sich entschlossen auf den Ball warf und von der heranstürmenden Spielerin unabsichtlich, aber hart am operierten Knie getroffen wurde. Es vergingen bange Minuten bis Michelle wieder einigermassen stehen konnte. Alle hatten bereits mit dem Schlimmsten gerechnet, doch zum Glück nahm das Knie ausser einer Prellung keine weitere Schäden an. Trotzdem konnte Michelle nicht mehr weiterspielen und musste ersetzt werden. Spätestens jetzt waren Ideen gefragt, denn einen Ersatztorhüter hatten wir nicht und freiwillig wollte sich von den Feld- und Ersatzspielerinnen keine melden. Da hob Tamy die Hand und meinte, dass sie trotz verletztem Fuss ins Tor gehen könne, also hatten wir Mitte erster Halbzeit eine total revolutionierte Aufstellung. Tamy im Tor; Martina, Nicole, Corä und Yoli (2. Halbzeit Doris) in der Verteidigung; Fiona, Céline, Deno und Emilia (2. Halbzeit Samira und Viviane) im Mittelfeld; Anna und Viviane (2. Halbzeit Sladi und Deno) im Sturm!

Dies war mit grösster Wahrscheinlichkeit der Knackpunkt des Spiels. Bis zu diesem Zeitpunkt spielten wir einen „Angsthasenfussball“. Wir kamen auf jeden Ball zu spät, wichen den Zweikämpfen aus und waren nicht bereit weite Wege zu gehen! Aber ab der 25. Minute etwa begriffen wir, dass wir nur über den Kampf zum Spiel finden würden. Wir eroberten uns Bälle, waren bereit zu Laufen und waren uns auch für einen Zweikampf nicht zu schade!

Unsere Bemühungen wurden dann auch in der 29. Minute mit dem Führungstreffer belohnt! Zwar etwas überraschend aber nicht unverdient (bis zu diesem Zeitpunkt war der FC Seuzach klar besser und hatte auch einige gute Chancen). Nach einem gut getretenen Freistoss von Emilia in den Sechszehner konnte die gegnerische Verteidigung nicht weit genug befreien, so dass der Ball vor die Füsse von Céline landete, die sich nicht zweimal bitten liess und Volley von der Strafraumgrenze abdrückte und den Ball unter die Querlatte ins Tor versenkte.

In der Folge blieb der FFC Schlieren das bessere Team. Wir erarbeiteten uns mit Anna, Viviane und Fiona sehr gute Chancen ohne sie aber ausnutzen zu können. Leider glich der FC Seuzach eine Minute vor dem Pausenpfiff nach einem Patzer in unserer Abwehr aus. Das Tor kam in einem denkbar schlechten Moment, wäre es für uns doch so wichtig gewesen mit einem Vorsprung in die Pause zu gehen...

Beim Wiederanpfiff drückte der Gegner mächtig aufs Gas und brachte uns in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit in grosse Schwierigkeiten. Nur Dank viel Glück und etwas Unvermögen der seuzacher Stürmerinnen blieb es beim 1-1! Nach den anfänglichen Schwierigkeiten fanden wir langsam zu unserem Spiel zurück und konnten wieder mehr Spielanteile für uns gewinnen. In der 71. gingen wir dank einem Bilderbuchtor erneut in Führung. Fiona leitete auf der rechten Seite einen Gegenangriff ein und flankte auf Sechszehnerhöhe flach zu Sladi, welche den Ball mit einem genialen und herrlichen Pass direkt zur mitgelaufenen Céline weiterleitete, die in den Strafraum lief und von elf Metern keine Mühe hatte den Ball am Keaper vorbeizuschieben. Zu diesem Zeitpunkt glaubten vermutlich ziemlich fast alle, dass wir das Spiel nicht mehr aus der Hand geben würden zumal wir mit Anna eine hochkarätige Chance vergeigten (alleine vor dem Torhüter vermochte sie einen etwas schwachen Schuss von Fiona nicht ins Tor abzulenken und spielte den Ball in die Hände des Hüters) und auch andere gute Möglichkeiten ausliessen. Doch auch diese Mal wollte es nicht klappen und der FC Seuzach glich mit einem ziemlich kuriosen Treffer wieder aus. Der Ball prallte nach einem Befreiungsschuss unserer Abwehr im Strafraum vom Rücken einer Gegnerin ab, überflog Tamy und landete hinter ihr im Netz! Es war die 75. Minute.

In der Schlussviertelstunde geschah dann nichts mehr und schlussendlich endete das Spiel mit einem spannenden, hart umkämpften, aber gerechten 2-2. Das Unentschieden ging für beide Teams in Ordnung und der Trainer von Seuzach (Serafino) brachte es auf den Punkt: „Dieses Spiel war Werbung für den Frauenfussball und hätte keinen Verlierer verdient gehabt!“

Wir konnten diesen einen Punkt nur Dank der richtigen Einstellung und einem enormen Team- und Kampfgeist, was im letzten Spiel schmerzlich vermisst wurde, erobern! Nach einer solchen Leistung kann man nur noch stolz sein auf eine solche Truppe und zu hoffen ist, dass im nächsten Spiel der gleiche Geist und der gleiche Wille gezeigt wird und dass die richtige Lehre aus den Fehlern des Spiels gegen Fehraltorf gezogen wird...

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